Vortrag und Diskussion
mit
Dr. Simon Strick
Das Bild vom „dumpfen, glatzköpfigen Fascho“ ist längst überholt – die neuen Rechten haben auf allen gesellschaftlich relevanten Ebenen ihren ganz eigenen Kulturkampf etabliert. Maßgeblich auf sozialen Plattformen und im Internet existieren attraktive (rechte) Gegenrealitäten.
Dr. Simon Strick zeigt in seinem Vortrag die Argumentationsweisen und affektiven Strategien des digitalen Faschismus auf. Ihr Angebot an Gefühlsmustern und -welten erweist sich als äußerst marktfähig; Gefährdungsgefühle werden für Weiße und (hauptsächlich) Männer populär und anschlussfähig aufbereitet. Dieser Faschismus spricht die Sprache der Risikogesellschaft1 und manipuliert effektiv demokratische Öffentlichkeiten. Widerstand gegen die demokratische Gesellschaft und den Staat zeichnen den neuen (?) rechten „Helden“ aus. Simon Strick zeigt, dass Distanzierung kein Mittel gegen diese rechte Gefühlsrevolution sein kann: auf Rechte Gefühle muss kollektiv und affektiv geantwortet werden.
Dr. Simon Strick ist Genderforscher und Medienwissenschaftler am ZeM Brandenburg. Er hatte Positionen u.a. an FU Berlin, Universität Paderborn und University of Virginia inne. Seine Forschungs- und Lehrtätigkeit konzentriert sich auf Gender- und Rassismustheorien, Populäre Kulturen, Affect Studies, Medien- und Kulturanalyse. Mit Susann Neuenfeldt und Werner Türk gründete er 2009 das Performancekollektiv PKRK. Simon Strick lebt und arbeitet in Berlin. (Quelle: Perlentaucher)
Vortrag: 45″
Diskussion: 75″
wann: 13. Februar 2025, 19:00 bis 21:00 Uhr
wo: Mühlenstraße 5d, 15517 Fürstenwalde
Eintritt frei, Spenden sind sehr willkommen!
1Risikogesellschaft: politisch-soziologischer Begriff, der behauptet, dass in hoch entwickelten Industriegesellschaften inzwischen mehr (soziale, ökologische, individuelle und politische) Risiken entstanden sind und laufend entstehen, als die bestehenden Sicherungsmechanismen und Kontrolleinrichtungen des Staates bewältigen können (z. B. Langzeit- und Dauerarbeitslosigkeit, Reaktorkatastrophen etc.). (Quelle: Bundeszentrale für Politische Bildung)